Klitschko: "Wir gehören zum Westen"

veröffentlicht am 28. März 2015 bei Telepolis

Bei den Osnabrücker Friedensgesprächen ging es am Donnerstagabend um die Ukraine. Zu Gast war mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko ein genauso prominenter wie umstrittener Akteur.


Der Theologe Reinhold Mokrosch (links) und der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko (rechts) bei den "Osnabrücker Friedensgesprächen" am 26. März 2015
Vitali Klitschko war zu Gast bei den traditionellen Friedensgesprächen, veranstaltet von der Stadt und der Universität Osnabrück. Der emeritierte Theologieprofessor Reinhold Mokrosch (links) moderierte die Diskussion. Foto: Stefan Korinth

Bereits im Vorfeld hatte es Streit in der "Friedensstadt" gegeben. Die örtliche SPD kritisierte, dass Klitschko sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen dürfe, obwohl er mit ukrainischen Rechtsradikalen politisch zusammenarbeite. Die Bildzeitung ernannte den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rathaus, Frank Henning, zur Strafe für diese Kritik zum "Verlierer des Tages".

 

Wie zu erwarten, kam es trotz Kritik zum Eintrag ins Goldene Buch. Klitschko bezeichnete bei dieser Gelegenheit Osnabrück als historisches Vorbild. Denn hier wurde eine diplomatische Lösung für den 30-jährigen Krieg ausgehandelt. Dies müsse auch das Ziel für den Ukraine-Konflikt sein.

 

Vor dem Rathaus und vor der Osnabrück-Halle gab es derweil Proteste gegen Klitschko u.a. von örtlichen Friedensinitiativen. Sie erinnerten an die ermordeten Maidangegner von Odessa. Andrej Jusow, ein Politiker aus Klitschkos UDAR, habe am 2. Mai zu Gewalt gegen den örtlichen Anti-Maidan aufgerufen, kritisierten sie.

 

Plakataktion des Künstlers Henning Heigl in Osnabrück im Vorfeld der "Friedensgespräche" mit Vitali Klitschko am 26. März 2015
Mit einer Plakataktion, die namentlich an Todesopfer des Brandanschlags vom 2. Mai in Odessa erinnert, protestierten Klitschko-Kritiker vor der Osnabrück-Halle, in der Klitschko wenig später auftrat. Foto: Stefan Korinth

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